Lernreise 2019
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Mathias-Claudius-Schule Bochum

Um kurz vor 8 gehen wir ein Stockwerk tiefer und tauchen in unsere allererste Hospitation der Reise ein. Auf der Treppe erwartet uns der erste Schreck: Eindringlinge in unserer Schule! Nun gehörte uns eine Nacht lang das ganze Gebäude, da können die ersten verschlafenen Schüler*innen schon einmal irritierend sein. Nachdem der Schock überwunden ist, geht’s aber wirklich los. Dafür teilen wir uns in Kleingruppen ein, die im Laufe des Vormittags in unterschiedlichen Klassen hospitieren. Von der 5. bis 11. Klasse, von Deutsch, Mathe und Englisch über Gesellschafts-wissenschaften bis Sport bekommen wir einen breiten, vielfältigen Einblick in das Unterrichtskonzept an der Matthias-Claudius-Schule. Zentral ist dabei der Lernbüro-Unterricht in Englisch, Mathe und Deutsch. Für alle drei Fächer wurden in den Fachkonferenzen Bausteine zu allen Unterrichtsinhalten der 5.-10. Klasse entwickelt. Die Schüler*innen bearbeiten diese Bausteine individuell und dokumentieren ihre Lernfortschritte in einem Logbuch. Wenn sie Unterstützung benötigen, heften sie eine Klammer mit ihrem Namen an die „Hilfekette“ und die Lehrkraft kommt nach und nach zu allen. Immer wieder helfen auch Schüler*innen, die diesen Baustein bereits erfolgreich bearbeiten haben. Zu einem selbstgewählten Zeitpunkt schließen sie den jeweiligen Baustein dann mit einer Klassenarbeit ab. ​
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Die Arbeit mit den Bausteinen bietet dabei nicht nur für Schüler*innen eine Möglichkeit des individualisierten Lernens, auch für die Lehrer*innen bedeutet diese besondere Methode einige Vorteile. Nach der zwar sehr aufwändigen Erstellung der Bausteine, die im gesamten Team geteilt werden, verfügen sie nun über differenzierte Materialien, die weiterhin in regelmäßigen Abständen überarbeitet werden und die alltägliche Unterrichtsplanung erleichtern. 
In einigen Klassen beeindruckt uns das inklusive Miteinander. Ein „Regelschullehrer“ im Bereich der Naturwissenschaften erzählt uns zum Beispiel, dass er gerade freiwillig einen Intensivkurs für Schüler*innen mit geistiger Behinderung von einer Sonderpädagogin übernimmt, um dort Erfahrungen und Kompetenzen für einen anschließenden inklusiven Unterricht zu sammeln.
Oft ergeben sich am Rande der Hospitation spannende Gespräche mit Lehrkräften und Schüler*innen, die uns von ihren Erfahrungen an der Matthias-Claudius-Schule erzählen. In den Pausen können wir ein bisschen in das Schulklima eintauchen. Wir haben den Eindruck, dass die Schüler*innen sich stark mit ihrer Schule identifizieren und das Gebäude tatsächlich zu ihrem Raum machen. 
Wir beobachten Schüler *innen, die auf der Bühne im Atrium, das quasi das Herz-stück des Gebäudes und den wichtigsten Orientierungs-punkt für uns bildet, einen eigenen Tanz entwickeln und dabei die Welt und das Publikum, das sich sonst noch so im Atrium aufhält, zu vergessen scheinen.
Zwischendurch verschwin-den wir immer mal  wieder in
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kleinen Gruppen zu „Arbeitseinsätzen“ in den Naturwissenschaftsräumen. Wir hatten angeboten, im Gegenzug für die herzliche Aufnahme an der Schule dort ein wenig bei Aufräumarbeiten zu helfen. Wer hätte gedacht, dass wir beim Sortieren von mysteriösen Reagenzgläschen und allerlei anderen ominösen Chemieutensilien in den Tiefen der naturwissenschaftlichen Sammlung, eine ganz besondere Möglichkeit für spannende Gespräche mit den Lehrkräften bekommen würden.
Zum Abschluss dieses aufregenden Hospitationstages nehmen sich schließlich noch Stefan Osthoff (didaktischer Leiter) und Volkhard Trust (Schulleiter) Zeit, unsere Fragen zu beantworten. Es geht um Inklusion, Schulentwicklung und das didaktische Konzept. Sie berichten, dass das Lernbüro-Konzept entwickelt wurde, um den beiden zentralen Leitlinien der Schule gerecht werden zu können: Die Heterogenität der Schüler*innen soll konsequent ernst genommen und ihre Selbstständigkeit gefördert werden. Startete die Lernbüro-Arbeit anfangs noch mit einem kleinen Team von Pionier*innen, sind inzwischen alle Lehrkräfte an jeweils einem Bereich der Schulentwicklung beteiligt. Damit übernimmt jede*r einzelne Verantwortung. Diese wichtigen Aufgaben werden dabei nicht als Besonderheit gesehen, sondern als Beachtung einer der von der KMK definierten Kernaufgabe von Lehrkräften: dem „Innovieren“.
Außerdem erzählen sie von dem Projekt „Herausspaziert“, in dem sich Schüler*innen drei Wochen lang in Kleingruppen einer selbstgestellten und selbstorganisierten Herausforderung stellen.
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Einige touren auf Rädern durchs Land, andere bereisen verschiedene Städte und teilen ihre Eindrücke in selbstgedrehten Vlogs und wieder andere arbeiten auf Bauernhöfen oder bei der Restauration eines Traktors mit. Für die Schüler*innen bedeutet dies, eine Möglichkeit in einer aufwühlenden Phase, Lern-erfahrungen abseits des schuli-schen Alltags zu sammeln.
Am nächsten Tag nehmen wir uns ausführlich Zeit, unseren Tag in der Matthias-Claudius-Schule zu reflektieren. Schnell zeigt sich, dass Inklusion, Schulentwicklung und die Lernbüros zentrale Punkte für unsere Reflexion werden. Nach intensiven Diskussionen ergibt sich ein Bild von einer inspirierenden Schule mit sehr spannenden Ansätzen. Vieles davon werden wir mitnehmen und fest in unserem „didaktischen Koffer“ verstauen. Die MCS war keine reformpädagogische Schule, die von Beginn an alles auf den Kopf stellt, sondern an der Schulentwicklung als Prozess hautnah beobachtet werden kann. 

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