Karl-Preising-Schule Bad Arolsen
Am Donnerstag, den 14.03., besuchten wir die Karl-Preising-Schule in Bad Arolsen, einer rund 15.000-Einwohner*innen Kleinstadt in Nordhessen. Im Bundesland Hessen besteht im Gegensatz zu Bremen noch das dreigliedrige Schulsystem aus Haupt-, Realschulen und Gymnasien. Außerdem gibt es (integrierte) Gesamtschulen. Die Umsetzung der Inklusion ist zwar noch nicht so weit fortgeschritten wie in Bremen, dennoch gibt es sehr viele inklusiv arbeitende Schulen in Hessen. Inklusion hat grundsätzlich Vorrang, auf Wunsch der Eltern kann ein Kind aber auch eine Förderschule besuchen.
Links zum Weiterlesen:
Die KPS ist eine Förderschule mit etwa 490 Schüler*innen. Es werden Kinder aller Förderschwerpunkte aufgenommen. Zudem können auch Kinder ohne Förderbedarf die KPS besuchen. Ein Teil der Schüler*innen mit dem Förderbedarf emotionale-soziale Entwicklung werden in der Abteilung für emotionale und soziale Entwicklung und kranke Schüler*innen, in der Hagenstraße unterrichtet, die zwei Mitglieder unserer Lernreise-Gruppe am Vormittag besuchten.
Alle anderen Schüler*innen besuchen die Hauptstelle im Herzen der Stadt auf dem Gelände des Bathildisheims, das eine diakonische Einrichtung ist und 1905 gegründet wurde, oder die Außenstelle in der Nähe des Berufsbildungswerkes (Klassen H7 bis H9 und R9/R10 [H = Hauptschule; R = Realschule; die Zahl steht für die Klassenstufe]). Für die Schüler*innen, die nicht jeden Tag nach der Schule wieder nach Hause fahren, sind in der Hauptstelle auch die Internatsgruppen angesiedelt, in welchen die Schüler*innen von Montag bis Freitag wohnen, sowie eine Dauerwohngruppe und 2 Jugendhilfegruppen, die einen höhere Betreuungszeit gewährleisten.
Wir trafen uns morgens vor Schulbeginn vor dem Sekretariat, wo wir von der Schulleitung in Empfang genommen wurden. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung wurden wir den jeweiligen Stufenleiter*innen vorgestellt, denen wir uns einzeln oder zu zweit zuteilten. Gemeinsam trafen wir uns dann erst zum Mittagessen wieder. Bis dahin hospitierten wir in den verschiedenen Klassenstufen, von der Grundstufe bis zur Hauptstufe bzw. Berufsorientierungsstufe (BOS).
Links zum Weiterlesen:
- https://kultusministerium.hessen.de/schulsystem/schulformen (Schulsystem in Hessen)
- https://kultusministerium.hessen.de/foerderangebote/sonderpaedagogische-foerderung/inklusion (Inklusion in Hessen)
- https://www.bremen.de/bildung-und-beruf/schule/schulformen(Schulsystem in Bremen)
- https://www.bildung.bremen.de/inklusion-4417(Inklusion in Bremen)
- https://www.lis.bremen.de/fortbildung/inklusion-7767(Inklusion in Bremen)
Die KPS ist eine Förderschule mit etwa 490 Schüler*innen. Es werden Kinder aller Förderschwerpunkte aufgenommen. Zudem können auch Kinder ohne Förderbedarf die KPS besuchen. Ein Teil der Schüler*innen mit dem Förderbedarf emotionale-soziale Entwicklung werden in der Abteilung für emotionale und soziale Entwicklung und kranke Schüler*innen, in der Hagenstraße unterrichtet, die zwei Mitglieder unserer Lernreise-Gruppe am Vormittag besuchten.
Alle anderen Schüler*innen besuchen die Hauptstelle im Herzen der Stadt auf dem Gelände des Bathildisheims, das eine diakonische Einrichtung ist und 1905 gegründet wurde, oder die Außenstelle in der Nähe des Berufsbildungswerkes (Klassen H7 bis H9 und R9/R10 [H = Hauptschule; R = Realschule; die Zahl steht für die Klassenstufe]). Für die Schüler*innen, die nicht jeden Tag nach der Schule wieder nach Hause fahren, sind in der Hauptstelle auch die Internatsgruppen angesiedelt, in welchen die Schüler*innen von Montag bis Freitag wohnen, sowie eine Dauerwohngruppe und 2 Jugendhilfegruppen, die einen höhere Betreuungszeit gewährleisten.
Wir trafen uns morgens vor Schulbeginn vor dem Sekretariat, wo wir von der Schulleitung in Empfang genommen wurden. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung wurden wir den jeweiligen Stufenleiter*innen vorgestellt, denen wir uns einzeln oder zu zweit zuteilten. Gemeinsam trafen wir uns dann erst zum Mittagessen wieder. Bis dahin hospitierten wir in den verschiedenen Klassenstufen, von der Grundstufe bis zur Hauptstufe bzw. Berufsorientierungsstufe (BOS).
Schon als Vorschulkinder können die Schüler*innen die Karl-Preising-Schule besuchen. Die Grundstufe dauert 5 Jahre, das heißt, im Vergleich zu einer Regel-Grundschule haben die Schüler*innen ein Jahr länger Zeit zum Lernen. Danach werden Schüler*innen, die lernzieldifferent, im Sinne der Schule für Lernhilfe unterrichtet werden oder regelbegabte Schüler*innen in der Mittel- und Hauptstufe unterrichtet, die sie mit dem Berufsorientierten Abschluss Lernen, dem Haupt- oder Realschulabschluss verlassen. Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung besuchen die BOS, die sie mit dem Berufsorientierungsabschluss geistige Entwicklung beenden und dann auch auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten können. Andere Schüler*innen der BOS werden auf die Arbeit in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung vorbereitet.
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Diese Werkstätten sind zum Teil ebenfalls auf dem Gelände angegliedert. In der BOS sind die Schüler*innen montags, mittwochs und freitags in ihren Klassen im normalen Fachunterricht. Dienstags und donnerstags finden die Berufs-orientierungskurse statt. Hier lernen die Kinder klassenübergreifend die Berufsfelder kennen, die sie nach der Schule ergreifen können. Dazu gehören u.a. Hauswirtschaft und Reinigung, Metallbau, Holzwerken und Material/Verpackung. Seit einem Jahr betreibt die BOS auch einen kleinen Kiosk, das „Paulinenlädchen“, in einem nahe gelegenen Seniorenwohnheim. Für einige der Bewohner*innen dort erledigen die Schüler*innen auch regelmäßig Besorgungen und Einkäufe. Auch sind Schüler*innen des Berufsfelds Hauswirtschaft in der Tagespflege des Seniorenheims eingesetzt.
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In unserer Reflexion der Hospitation an der Karl-Preising-Schule waren vor allem Förderschulen generell ein großes Thema. Da es in Bremen (fast) keine Förderschulen mehr gibt, hatten viele von uns auch noch nie eine solche besucht. Entsprechend groß war der Redebedarf, natürlich auch im Hinblick auf Inklusion und inwieweit diese möglich ist, solange es Schulsysteme gibt, die Schüler*innen mit Förderbedarf „aussondern“. Dem ist jedoch entgegen zu halten, dass die Karl-Preising-Schule auch Kinder ohne Anspruch auf sonderpädagogische Förderung aufnimmt und sich zum Ziel gesetzt hat, sich als Förderschule weitgehend „selbst überflüssig zu machen“. Auch kooperiert die Schule mit anderen Schulen am Ort. Man könnte also argumentieren, die KPS trägt dazu bei, Inklusion einmal von der „anderen Seite“ her zu denken. Des Weiteren diskutierten wir – und das hängt mit dem Thema Förderschulen und Inklusion zusammen – Lernpotenziale und Inhalte der Lernzeiten, die sich nicht immer zwingend auf ‚klassische‘ Unterrichtsfächer beziehen, sondern auch auf Fähigkeiten wie z.B. selbstständig einkaufen zu gehen oder Konflikte konstruktiv zu lösen. Unsere letzte „Boje“, also das dritte Vertiefungsthema unserer Reflexion, war das angenehme Schulklima, das sich für uns besonders durch den wertschätzenden Umgang der Erwachsenen mit den Kindern ausdrückte.
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